Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Intoleranzen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Aus meiner Erfahrung heraus ist es sinnvoll, zeitweise auf unverträgliche Nahrungsmittel zu verzichten, um dem Darm die Möglichkeit zur Regeneration zu geben.
Bestimmte Symptome können auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hinweisen:
Was passiert:
An der Darmwand kann es zu einer Immunreaktion auf Fremdeiweiße, also nicht körpereigene Eiweiße, kommen. Diese Immunreaktion ist vom sogenannten verzögerten Typ und wird durch IgG4 Antikörper vermittelt. Es ist keine Allergie, sondern eine Immunreaktion. Sie besagt, dass der Körper schon einmal Kontakt mit dem Fremdeiweiß gehabt hat.
Im Gegensatz dazu ist die sogenannte richtige Allergie eine Immunreaktion vom Sofort-Typ, die sich durch hohe IgE Antikörper auszeichnet. Bei langer IgG4 Belastung kann es zu einem sogenannten Switch hin zu IgE kommen – und damit zu einer klinisch relevanten Allergie (welche ein „dauerhaftes Problem“ darstellt).
Erhöhte Antikörperspiegel zeigen an, dass unsere Darmwand auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert. Diese Immunreaktion kann zu einer durchlässigen Darmwand „Leaky gut“ führen oder andere Systemerkrankungen begünstigen.
Laktoseintoleranz
Neben diesen Allergien existieren Intoleranzreaktionen wie z.B. die Laktoseintoleranz: Durch ein fehlendes Enzym (Laktase), kommt es zu einer unvollständigen Verdauung der zu sich genommenen Milchprodukte. Blähungen, Durchfall oder auch abdominelles Unwohlsein (Bauchschmerzen) können die Folge sein. Unglücklicherweise kann diese Laktoseintoleranz auch im Laufe des Lebens erworben werden z.B. durch Darminfektionen.
Fruktose-Malabsorption
Ähnliche Symptome, wie bei der Laktoseintolleranz, zeigen sich bei der Fruktose-Malabsorption, bei der die Fruktose nicht richtig durch die Darmwand passieren kann. Eine erbliche Fruktorseintoleranz, also mit begleitendem Enzymdefekt, ist deutlich seltener.
Glutenintoleranz
Ebenfalls bekannt ist die sogenannte Glutenintoleranz, bei der glutenhaltige Produkte (Getreide) nicht gut vertragen werden. Es gibt hier verschiedene Ausprägungen: Von der feingeweblich nachgewiesenen Zoeliakie (oder Sprue) bis zur glutensensitiven Enteropathie, bei der es sich um einen lokal entzündlichen Prozess handelt. Zur Differenzierung hat sich die Testung von bestimmten Antikörpern bewährt.
Histaminintoleranz
1% der deutschen Bevölkerung leiden unter einer Histaminintoleranz. Diese Empfindlichkeit gilt als Ursache für Symptome wie:
Bei den genannten Beschwerden ist es sinnvoll, sowohl Histamin im Stuhl, als auch die Aktivität der DAO (Diaminooxidase) – dem histaminabbauenden Enzym – zu untersuchen. Zur Abrundung der Untersuchung sollte in diesen Fällen zusätzlich noch die im Körper vorhandene Menge an Kupfer und Mineralstoffen untersucht werden.
Um möglichst histaminhaltige Produkte zu meiden, ist bei der Histamin-Intoleranz eine Nahrungsberatung erforderlich. Auch hier berate ich Sie auf Wunsch gerne weiter.
Grundlage einer fundierten Ernährungsberatung ist die eingehende Blutuntersuchung. Wird dabei eine Nahrungsmittelunverträglichkeit diagnostiziert, muß dieses Nahrungsmittel über einen gewissen Zeitraum vermieden werden. In dieser Zeit kann sich die Darmwand wieder regenerieren.
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